© Daniel Schutti, 2013
Alles rund um das Wetter im Dreiländereck
Besonders im Norden werden heiße Tage
immer heißer
Warwick (dpa) - In Teilen Norddeutschlands sind in den vergangenen 60 Jahren die
Temperaturen der heißesten Tage stärker nach oben geklettert als anderswo. Das zeigt
eine neue Studie. Die Erhebung soll Daten zum Klimawandel lokal herunterbrechen.
In einem Band von Südengland über Nordfrankreich bis nach Dänemark sei die
Durchschnittstemperatur der heißesten Sommertage seit 1950 vielerorts um mehr als
zwei Grad Celsius nach oben gegangen, berichtete die britische Universität Warwick. Die
Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift «Environmental Research Letters»
veröffentlicht.
Für die Untersuchung wertete das Team unter Leitung von David Stainforth von der
London School of Economics and Political Science Wetteraufzeichnungen der
vergangenen 60 Jahre aus. Die Forscher ordneten die Ergebnisse nach Sommer und
Winter, sowie nach Tages- und Nachtzeit.
Demnach haben sich nicht nur die heißen Sommertage von Südengland bis Dänemark
besonders erwärmt, sondern auch die durchschnittlichen Sommertage im mittleren
Deutschland und in Zentralfrankreich. Außerdem hätten sich die kältesten Winternächte
in Westdeutschland, Ostfrankreich und Belgien am meisten erwärmt. Veränderungen um
mehr als zwei Grad Celsius seien hier nicht ungewöhnlich.
Ziel der Studie war es, Klimadaten lokal herunterzubrechen. «Für gewöhnlich wird der Klimawandel nur
anhand weltweiter Durchschnittswerte diskutiert», erklärte die beteiligte Professorin Sandra Chapman aus
Warwick. Diese Werte unterschieden sich jedoch regional sehr stark.
Studienleiter Stainforth nannte ein Beispiel: «In Großbritannien fühlt sich der Klimawandel in Northumbria
anders an als in Oxfordshire oder in Devon.» Die Ergebnisse zeigten auch, dass je nach Ort andere
Anstrengungen betrieben werden müssten, um die globale Erwärmung auf durchschnittlich zwei Grad zu
senken.
Bestimmte Temperaturen sind der Untersuchung zufolge in vielen Regionen quasi gleichgeblieben. So hätten
sich etwa in den meisten Ländern die kältesten Sommertage kaum erwärmt.
Der Sommer 2013 zählt dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge zu den zehn wärmsten Sommern seit
Beginn der Messungen 1881. Drei Hitzewellen trieben die Temperaturen örtlich bis nahe an die 40 Grad, die
Durchschnittstemperatur lag 1,5 Grad über dem langjährigen Mittel. Sonne gab es reichlich, vor allem an der
Ostseeküste. 710 Stunden Sonnenschein zählte der DWD im bundesweiten Durchschnitt, 18 Prozent mehr als
sonst.