© Daniel Schutti, 2013
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Böenfront (squall-line)

  Squall lines bilden sich häufig 100 - 200 km vor einer heranziehenden Kaltfront im Warmsektor einer Zyklone aus und werden dann auch als präfrontale squall-lines bezeichnet. Bei der Passage eines solchen Systems kommt es zunächst in der Warmluft zu starkem Druckfall. Der Wind weht in Richtung zunächst auf die Böenfront zu, erreicht aber dabei noch keine sehr hohen Geschwindigkeiten . Mit Passage der Böenfront springen die Winde nicht selten um 180 Grad und erreichen vorübergehend Sturm- oder Orkanstärke. Der Druck kann rasch um 3 bis 5 hPa steigen, die Temperatur gleichzeitig um 5 bis 10 Grad fallen. Aufgrund der Ausbreitung der Kaltluft kann ein solches System bei längerer Lebensdauer immer größer werden. Mitunter werden auch Kaltfronten als Böenfront bezeichnet, wenn sie zwar nicht mit Gewittern einhergehen, aber mit starken Böen verbunden sind. Durch die Windzunahme in der planetarischen Grenzschicht wird eine Kaltfrontfläche bei ihrer Verlagerung immer mehr aufgerichtet, d.h. die Kaltluft dringt schließlich keilförmig in die Warmluft vor. Das damit verbundene Voreilen der Kaltluft an der Obergrenze der Reibungsschicht führt zu einer Labilisierung der Schichtung und zu einer vertikalen Umlagerung. Dadurch kommt die Kaltfront beschleunigt voran. Die Kaltfrontpassage ist daher oft mit starken Böen verknüpft, die zum Teil aus dem Energievorrat der stärkeren Oberströmung stammen.