© Daniel Schutti, 2013
Alles rund um das Wetter im Dreiländereck
Altweibersommer
Der Name leitet sich von Spinnfäden her, mit denen junge Baldachinspinnen im Herbst durch die Luft segeln.
Der Flugfaden, den die Spinnen produzieren, und auf dem sie durch die Luft schweben, erinnert die Menschen
an das graue Haar alter Frauen. Mit „weiben“ wurde im Althochdeutschen das Knüpfen der Spinnweben
bezeichnet. In norddeutschen Dialekten nennt man die Altweibersommerfäden Metten, Mettken oder Mettjen
(als Verkleinerungsform von Made, das heißt, man hielt sie für Raupengespinst). Wegen der lautlichen
Ähnlichkeit wurde dieser Begriff wohl volksetymologisch zu Mädchen umgedeutet.
Im Volksglauben wurden diese Spinnweben aber auch für Gespinste von Elfen, Zwergen, der Nornen oder der
Jungfrau Maria („Marienfäden“, „Mariengarn“, „Marienseide“, „Marienhaar“ oder „Unserer Lieben Frauen
Gespinst“, „Mutter Gottes Gespinst“) gehalten. Weitere Bezeichnungen sind Ähnlsummer, Frauensommer,
Mädchensommer, Mettensommer, Mettkensommer, Metjensommer, Witwensömmerli, Liebfrauenhaar und
fliegender Sommer. Im Volksglauben nahm man an, dass es baldige Hochzeit verheißt, wenn sich fliegende
Spinnfäden im Haar eines jungen Mädchens verfangen.